Die Mobile Jugendarbeit ist aufsuchend tätig und richtet sich an junge Menschen im öffentlichen Raum. Sie wird als Ergänzung zu standortbezogenen Angeboten des Jugendhauses gesehen und bietet Zugänge zu Freizeitaktivitäten und Beratungsangeboten an informellen Jugendtreffpunkten. Die Grundlage für diese Herangehensweise ist die Beziehungsarbeit und das Vertrauen zwischen den Jugendlichen und den Jugend- und Sozialarbeiter*innen. Erst dann ist eine Unterstützung, Beratung und Begleitung in verschiedensten Lebenslagen sowie eine Intervention bei Problemsituationen möglich. Ebenso versteht sich die Mobile Jugendarbeit als Vermittlerin zwischen der Polizei, den politischen Vertreter*innen, Anwohner*innen und den Jugendlichen. Dabei vertritt sie die Interessen der jungen Menschen und fungiert als Sprachrohr für sie.
Zielgruppe
Zur Dialoggruppe der Mobilen Jugendarbeit zählen alle Jugendlichen im Alter von 12 bis 25 Jahren, die sich regelmäßig an öffentlichen Plätzen in Dornbirn aufhalten. Jedoch ist eine exakte Eingrenzung nach dem Alter nicht möglich, da sich Jugendliche und junge Erwachsene nach unterschiedlichen Kriterien (Musik, Interessen, Herkunft, etc.) gruppieren und bei der Arbeit mit jugendlichen Cliquen nicht Einzelne aus Altersgründen ausgegrenzt werden können.
Ziele
Die Mobile Jugendarbeit versucht ein Kontaktangebot in der Lebenswelt von Jugendlichen und jungen Erwachsenen zu schaffen und ihre Teilhabe an der Gesellschaft zu fördern sowie gegebenfalls soziale Benachteiligung abzubauen. Das Ziel ist die persönliche Lebenssituation der jungen Menschen nachhaltig zu verbessern und sie in ihrer Entwicklung positiv zu fördern.
Arbeitsprinzipien
Freiwilligkeit
du bestimmst, ob, wie oder über was oder wie lange du mit uns reden möchtest!
Verschwiegenheit und Anonymität
Wir geben keine Daten und Informationen von oder über Jugendliche weiter, ohne dass ihr uns die Erlaubnis dafür gegeben habt oder jemand in Gefahr ist
Akzeptierende Haltung
Im Mittelpunkt unserer Arbeit steht ein respektvoller Umgang und Toleranz
Kritische Parteilichkeit
Wir sind parteilich für Jugendliche da! Auch wenn wir nicht alles unkritisch annehmen
Niederschwelligkeit
Hilfe und Unterstützung bieten wir situationsbezogen, rasch, bedürfnisorientiert und möglichst flexibel – ohne Voraussetzungen.
Transparenz
Offenheit und Ehrlichkeit im Umgang mit Jugendlichen ist uns wichtig.
Lebenswelt- und Sozialraumorientierung
Wir versuchen die Wert- und Lebensvorstellungen und das soziale Umfeld von jungen Menschen in unserer Arbeit zu berücksichtigen.
Sprachrohrfunktion
Wir sehen es als unsere Aufgabe, die Bedürfnisse, Problemlagen sowie mögliche Lösungsansätze von Jugendlichen, auf deren Wunsch öffentlich aufzuzeigen. Dabei nehmen wir eine Vermittlungsfunktion der unterschiedlichen Anspruchsgruppen im öffentlichen Raum wahr.
Ressourcenorientierung
Wir arbeiten mit den vorhandenen Potentiale und Stärken von Jugendlichen, versuchen diese zu fördern und auszubauen
Flexibilität und Mobilität
Gute Beziehung zu Jugendlichen ist die Basis unserer Arbeit, daher ist es für uns wichtig, zu den Zeiten an den Orten zu sein, wo Jugendliche sich aufhalten.
Erreichbarkeit
Die räumliche und zeitliche Verfügbarkeit von Mobiler Jugendarbeit ist an die Bedürfnisse der Jugendlichen angepasst.
Kontinuität
Damit gute Beziehungen zu Jugendlichen gepflegt werden können braucht es regelmäßige und tolerierte Anwesenheit an den Treffpunkten
Geschlechtssensible Ansätze
Durch eine gendersensible Haltung möchten wir anregen, über Ungleichheiten, Ausgrenzungen und Abwertungen nachzudenken und diese nach Möglichkeit abbauen.
Die Hotspots der Jugendlichen
Der Dornbirner Bahnhof zählt zu einem der beliebtesten Plätze der Dornbirner Jugendliche und fungiert als wichtiger Treffpunkt. Durch die zentrale Lage, den benachbarten Busplatz, die direkt anliegenden Konsummöglichkeiten und der starken Besucher*innenfrequenz ist er ein attraktiver Aufenthaltsort für Jugendliche. Somit ist der Bahnhof einer der wichtigsten Orte, den auch die mobile Jugendarbeit regelmäßig aufsucht.
Zusätzlich sind verschiedenste Schulplätze mit umliegendem Gelände attraktiv für die Dornbirner Jugend, so zum Beispiel an der Volksschule Leopoldstraße im Hatlerdorf oder am Poly in der Lustenauerstraße. Auch rund um das Kulturhaus und den Park bilden sich immer wieder Gruppen von Jugendlichen, die sich dort über längere Zeiträume hinweg aufhalten.
Fahrradwerkstatt “Blitzventil”
Im Haus (Vismut) selbst, findet sich die Fahrradwerkstatt “Blitzventil” als Teilbereich der mobilen Jugendarbeit, dort können Jugendliche entweder ihr eigenes Fahrrad reparieren, umgestalten und auf Vordermann bringen oder gespendete Fahrräder wieder in Schuss bringen. Dort lernen sie unter fachlicher Anleitung handwerkliches Arbeiten und können ihre eigenen Fähigkeiten und Stärken erkennen und weiterentwickeln.