Viele Firmen in Vorarlberg weisen einen Mangel an Lehrlingen und Facharbeiter*innen auf. Aus unterschiedlichsten Gründen gibt es in manchen Berufsbranchen, insbesondere im Baugewerbe/Baubereich, eine Verknappung an Arbeitskräften. Unternehmen haben Wege gefunden, dieser Situation entgegenzuwirken und werben nun aktiv am Arbeitsmarkt Personen an, die bis dato nur wenig Chancen auf eine Lehrstelle hatten. Als neue Zielgruppe bekommen junge Menschen mit Fluchterfahrung, Jugendliche/junge Erwachsene mit Migrationshintergrund und Bildungsabbrecher*innen dadurch die Möglichkeit einer fundierten Ausbildung. In vielen Fällen müssen Sprachbarrieren überwunden und eine generelle (Bildungs-)Basis für eine realistische Chance auf einen Lehrabschluss geschaffen werden.
Aufgrund dieser Situation wurde das Projekt „LehreUp“ ins Leben gerufen. Dieses Projekt versteht sich als wirtschaftsnahe Dienstleistung und spannt den Bogen zwischen individualisierter Förderung von Lehrlingen bzw. lehrstellensuchenden jungen Menschen einerseits und strukturellen Vorsorgen zur Abdeckung des Fachkräftebedarfs der Wirtschaft andererseits.
Die individualisierten Förderangebote des „LehreUp”-Projekts richten sich an Jugendliche und junge Erwachsene mit besonderem Unterstützungsbedarf, welche in eine berufliche Ausbildung einsteigen bzw. dies in naher Zukunft anstreben. Dabei geht es wesentlich um die Begleitung der Jugendlichen/jungen Erwachsenen bei der Bewältigung der Bildungsanforderungen im Kontext der Berufsschule sowie um die Verhinderung von Bildungsabbrüchen.
Die soziale/persönliche Entwicklung ist ein wichtiger Bestandteil dieses Projektes. Neben den wissensbezogenen Inhalten, die von „Wirtschaftskunde bis zu Mathematik“ reichen, sollten auch die „soft skills“, sprich Aufmerksamkeit, Konzentration, soziale Kompetenz etc., als Bildungsziele hervorgehoben werden. Wesentliches Augenmerk ist in diesem Sinne auch darauf zu legen, die Jugendlichen / jungen Erwachsenen bei der Entwicklung und Festigung ihrer individuellen Lernkompetenz zu unterstützen. Durch die Förderung von „soft skills“ und „hard skills“ werden Aussichten auf eine gesicherte Zukunft mit gesichertem Einkommen und gesichertem Beruf ermöglicht. Ziel ist die Vorbereitung auf einen 10-wöchigen Berufsschulblock um den Lehrlingen zu ermöglichen diesen Block, somit auch das Lehrjahr, positiv abzuschließen. Die Vorbereitung dauert dabei ein ganzes Schuljahr (von September bis Juli).
Dem Mangel an Fachkräften in Vorarlberger Unternehmen kann durch die Teilnahme an diesem Projekt erfolgreich und nachhaltig entgegengewirkt werden. Durch strukturelle Vorsorgen zur Abdeckung des Fachkräftebedarfes in der Wirtschaft unterstützt das Projekt „LehreUp“ die Betriebe zudem bei der Rekrutierung speziell geschulter Facharbeiter*innen und fördert durch Unterstützung und Beratung der betrieblichen Ausbilder*innen, Mediation von potentiellen innerbetrieblichen Konflikten etc. die Bindung an die Firma sowie den Einstieg der jungen Menschen in eine betriebliche Karriere (mit Lehre).
Lehrlinge werden innerhalb des Berufsschulbereiches und in ihrer persönlichen Entwicklung gefördert und Unternehmen profitieren von den Arbeitskräften, die eine Lehre abgeschlossen haben. Des Weiteren bietet sich die Möglichkeit für Unternehmen, Jugendliche vom Job Ahoi und Albatros aktiv für eine Lehre zu begeistern.
Wir danken der Sinnbildungsstiftung für Ihre Förderung!