Der Grundgedanke des Projektes Job Ahoi …
… ist Jugendlichen zu vermitteln, dass Arbeit auch Spaß machen und dem Leben Sinn und Erfüllung geben kann. Sie sollen nach Phasen der Arbeitslosigkeit zu neuen Perspektiven ermutigt werden und das Gefühl bekommen, gebraucht zu werden.
Nach dem Motto: Sofort Arbeiten! Sofort Geld verdienen! lernen die Jugendlichen die wichtigsten Fachqualifikationen, wie den Umgang mit Werkzeug und Materialien und verdienen dabei € 5,- pro Stunde. Nach und nach wird versucht Jugendliche auch für komplexere Arbeiten zu befähigen. Nach einem gemeinsamen Mittagessen am Freitag, welches die Jugendlichen unter Anleitung eines gelernten Koches zubereiten, wird die Arbeitswoche (geringfügig: 15 Stunden pro Woche) reflektiert und der Wochenlohn bar ausbezahlt.
Ziele
Job Ahoi soll als Qualifizierungs- und Beschäftigungsmöglichkeit für arbeitsuchende Jugendliche Fach- und Sozialkompetenz vermitteln und durch die Unterstützung bei der Weiterbildung und Arbeitssuche der Jugendlichen ihre persönliche Lebenssituation verbessern sowie ihre persönliche Entwicklung fördern.
Außerdem sollen die Jugendlichen im Sinne des Empowerment-Gedankens nach und nach befähigt werden die eigene Situation der Arbeitslosigkeit nicht einfach hinzunehmen, sondern selbständig zu werden und die Qualifizierungsangebote des zweiten Arbeitsmarktes zu nutzen und/oder in den ersten Arbeitsmarkt einzusteigen.
Wichtigstes Element ist die Freiwilligkeit der Jugendlichen. Um die Eigenverantwortung der Jugendlichen zu steigern, werden auch nur jende Stunden ausbezahlt, die der oder die Einzelne auch wirkluch geleistet hat. Schön ist auch zu sehen wie die Jugendlichen erkennen, dass über weitere Qualifizierung Perspektiven entstehen und für jeden die Möglichkeit besteht einen „richtigen“ Job zu bekommen. Dabei ist es wesentlich, genug Zeit für die Anliegen der Jugendlichen zu haben, ihre jeweiligen Standpunkte ernst zu nehmen und ihre Arbeit, Fähigkeiten und Stärken zu würdigen und sie darin zu bestärken.
Eine besondere Stärke des Projekts ist die Flexibilität in der Handhabe von Arbeitszeiten als auch die individuelle Betreuung der Jugendlichen. Jugendlichen, denen es nach einer langen Zeit der Arbeitslosigkeit nicht sofort gelingt jeden Morgen um 8 Uhr mit der Arbeit zu beginnen, wird angeboten am Nachmittag zu kommen und sich langsam wieder an früheres Aufstehen zu gewöhnen. Ganz wichtig ist dabei, dass diese Vereinbarungen gemeinsam mit dem Jugendlichen getroffen werden. Das heißt, das Projekt ist stark partizipativ angelegt, die Mitbestimmung der Jugendlichen ist uns ein großes Anliegen.
Zielgruppe
Job Ahoi bietet Jugendlichen zwischen 15 und 25, die keine Arbeit und wenig formale Ausbildung haben, über einen niederschwelligen Zugang zur Arbeit mit hochwertigen Objekten, die Chance in den ersten Arbeitsmarkt zu gelangen. Dabei werden edle Bodensee Holzboote unter Anleitung gelernter Bootsbauer renoviert oder in der Design-Werkstatt, unter Anleitung einer Schneiderin verschiedene Taschenkollektionen, Accessoires und Kleider hergestellt.
Zugang
Dieser erfolgt niederschwellig und basiert auf Freiwilligkeit. Die bestehenden Beziehungen und das Vertrauensverhältnis der Jugendarbeiter*innen zu den arbeitssuchenden Jugendlichen, die in den Einrichtungen der OJAD verkehren, bieten sich als hervorragender niederschwelligen Zugang an. Viele der Jugendlichen werden über Mundpropaganda unter den Jugendlichen selbst, als auch durch unsere Jugendhäuser (Vismut, Arena, Mädchen*treff, Chill-out), unsere mobile Jugendarbeit und über unseren internen Pflichtschulabschlusskurs Albatros auf Job Ahoi aufmerksam. Weitere wurden auch durch andere Institutionen (wie zum Beispiel AMS, Dafür, IfS, Caritas, usw. ) zu uns vermittelt.
Die sozialarbeiterische Abklärung der Lebenssituation…
… beginnt mit der Abklärung der finanziellen Lage sowie rechtlicher und behördlicher Angelegenheiten und der Vereinbarung von Zielen. Die Situation der Jugendlichen wird durch regelmäßige Arbeit schrittweise stabilisiert, so können die Jugendlichen auch wieder erneut zur Arbeitssuche motiviert werden. Durch Berufsorientierung, Coaching und Unterstützung bei der Bewerbung werden die Jugendlichen für die Reintegration in den ersten Arbeitsmarkt vorbereitet und unterstützt.
Die Jugendlichen lernen, ihre eigenen Fähigkeiten und Stärken zu erkennen und entwickeln eigene Perspektiven für ihre weitere Berufsplanung.
Die Jugendlichen sollen selber Akteure ihrer Situation werden. Empowerment und Förderung der jeweiligen Potenziale der jungen Menschen bilden den Kern des Projekts. Dahinter steht die Grundidee der Offenen Jugendarbeit, Jugendliche auf ihrem eigenständigen Weg zum mündigen Erwachsenen zu unterstützen.
Ein wesentlicher Bestandteil bei Job Ahoi ist das Sozialkompetenz- und Bewerbungstraining. Wichtig dabei ist vor allem die Auseinandersetzung mit sich selber (Ziele definieren, die eigene Situation betrachten, Selbst- Fremdwahrnehmung, Stärken und Schwächen definieren, usw.). Zusätzlich werden Vorstellungsgespräche, Bewerbungssituationen, Gespräche am Telefon etc. geübt.
Außerdem werden auch Referent*innen zu spezifischen Themen, wie zum Beispiel Suchtprävention, Sexualaufklärung, Gewaltprävention, Unfallverhütung, etc. eingeladen oder Exkursionen (Firmenbesichtigungen, Messebesuche, Arbeiterkammer, Bifo, etc.) organisiert. Um den Gruppenzusammenhalt zu stärken werden auch gemeinsame Aktivitäten unternommen (Bootsausflüge, Bowling, Gokart fahren, grillen etc.).